Oranje River - Klein Aus Vista

 

Tag 6:

 

Nach einem guten Frühstück, starten wir zeitig um 8.30 Uhr auf die Pad. Die Landschaft verändert sich kaum merklich, wir lassen den Fish River Canyon hinter uns und fahren durch hügelige Landschaft. Plötzlich schlängelt sich eine große Schlange über die Schotterpiste, doch T. ist zu schnell und kann nicht mehr bremsen. Wir halten an und drehen um. Es ist eine gut getarnte Capkobra. Ob wir sie erwischt haben oder ob sie sich nur tot stellt, können wir nicht so genau erkennen. Für ein Foto bleibe ich aber lieber im sicheren Auto.

Die heißen Quellen bei AiAis finden wir nicht so spannend und lassen diese links liegen. Dann geht es über die gut zu fahrende D316 Richtung Aussenkehr. Hier finden Straßenarbeiten in größerem Stil statt. Wieder verändert sich die weite Landschaft und wir gelangen in recht spektakuläre bergige Regionen.

 

Dann biegen wir auf die C13 Richtung Rosh Pinah und nun schlängelt sich die einsame Pad am Oranje entlang. Erstaunlich, wie grün der Ufersaum des Oranje bewachsen ist. Eine wirklich empfehlenswerte Alternative Route Richtung Aus.

 

An der intakten Brücke über den Fish River treffen wir drei tapfere Radfahrer. Die jungen Leute sind ein Jahr quer durch Afrika unterwegs, alle Achtung! Nach einiger Zeit erreichen wir Rosh Pinah und dann geht es schnurgeradeaus bis Aus.

 

Um 14 Uhr tanken wir in Aus und checken anschließend im Klein Aus Vista ein. Wir werden vor einer Gruppe agressiver Affen gewarnt, die versuchen in die Chalets zu kommen und auch unsere Koffer sollen wir möglichst geschlossen halten, denn kleine Mäuschen würden die Kleidung anfressen.

 

Dann fahren wir die 15 minütige Anfahrt bis zum toll gelegenen Eagles Nest. Ein einsamer Vogelstrauß will sich in der kaum vorhandenen Vegetation vor uns verstecken. Er kuschelt sich flach auf den Boden und zieht den langen Hals auch noch ein. Erstaunlich, wie gut getarnt er nun ist. Unser Chalet ist das Desert Vista und es ist schön gelegen, großzügig und wunderbar eingerichtet. Ich amüsiere mich über die extra Wolldecken und die bereitgelegten Wärmflaschen, die werden wir wohl nicht brauchen.

 

 

Da wir genügend Zeit haben, laden wir nur kurz die Koffer aus und fahren noch bis Garub zu den Wildpferden. Hier halten wir uns ca eine Stunde auf und haben die Wildpferde ganz für uns alleine. Auch den armen Tieren macht die Hitze zu schaffen, sie bewegen sich kaum und stehen mit hängendem Kopf herum. Das Wasserloch wird von einigen Pferden kurzerhand zum Swimmingpool umfunktioniert. Mit ihren Hufen spritzen sie sich das Wasser über den Körper, um etwas Abkühlung zu bekommen. Die meisten Tiere stehen paarweise zusammen und kuscheln miteinander; auch zwei niedliche Fohlen gibt es. Außerdem nutzen noch Oryxantilopen und Strauße das Wasserloch. Bis zum Sunset wollen wir aber nicht mehr warten.

 

Nach diesen schönen Eindrücken kehren wir im Desert Horse Inn ein und fragen, ob wir das Dinner gegen einen späten Lunch tauschen dürfen. Die Küche ist einverstanden und wir bekommen eine mittelmäßige Mahlzeit. Am nächsten Tag findet die Rezeptionistin das Tauschangebot allerdings nicht mehr so toll und meint es wäre eine absolute Ausnahme gewesen.

 

Aber so müssen wir heute Abend nicht mehr die weite Anfahrt zum Dinner in Kauf nehmen. Da es recht windig ist, haben wir auch keine Lust auf dem spärlichen Grill das angebotene Grillpaket selbst zu zubereiten. Bei einer warmen Dusche befreien wir uns vom angesammelten Staub des Tages und genießen bei einem Gläschen Rotwein den etwas bewölkten Sunset auf der Terrasse unseres einsamen Chalets. Nachts ist es wieder sehr heiß und der Deckenventilator bringt kaum Abkühlung.