Kolmannskuppe - Lüderitz

 

Tag 7:

 

Heute können wir vom Bett aus den tollen Ausblick in die weite Ebene und den Sunrise genießen. Die Wolken haben sich durch den Wind verzogen und die Sonnenstrahlen erreichen langsam die hintere Bergkette und färben diese rötlich. Wir steigen in unseren Hilux und winken unseren Nachbarn, der lustigen Truppe, bekannt aus der Pension Gessert, fröhlich zu. Nach der schon gewohnten Anfahrt von 15 Minuten erreichen wir das Desert Horse Inn und genießen ein außergewöhnlich gutes und abwechslungsreiches Frühstück.

 

Nun machen wir uns auf den Weg zur legendären Geisterstadt Kolmanskuppe. Auf dem Hinweg müssen wir auf Wildpferde achten, die gemütlich die Straße überqueren. Dann besteht die Landschaft nur noch aus Sand und es warnen Schilder mit den Aufschriften „Wind“ und „Sand“.

 

 

Um 9 Uhr erreichen wir den Eingang zur ehemaligen Diamantenstadt und zahlen den Eintritt. Auf eine Führung verzichten wir zugunsten der besseren Fotooptionen. Jedoch hält sich glücklicherweise die Anzahl der Besucher sehr in Grenzen. Zuerst begeben wir uns in den hinteren Teil des Gebietes mit den größeren Häusern der reicheren Familien. Schon bald nimmt uns das besondere morbide Flair der Geisterstadt in seinen Bann. Toll, wie sich der Wüstensand Stück für Stück die Häuser zurück erobert. Die völlig versandeten kleineren Häuser sind dann noch viel spannender.

 

Begeistert kriechen wir in die entlegensten Ecken, erforschen die alten Räume mit den abgeblätterten Tapeten, kaputten Fenstern, pastellfarbenen Türrahmen und sogar alte Badewannen kann man hier entdecken. Ob sich nicht doch noch ein klitzekleiner Diamant finden lässt? Immer neue Perspektiven eröffnen sich dem Betrachter und trotz vorheriger großer Zweifel packt auch uns das Kolmanskuppe-Fieber!

 

 

Spannend sind dann auch noch die weiteren Gebäude, wie das Krankenhaus, die Eisfabrik, die Festhalle mit den alten Turngeräten und natürlich die gut erhaltene Kegelnbahn. Einfach total verrückt in dieser Umgebung! Zum Glück entdecke ich die Schlangenwarnschilder erst am Ende. Wir trinken in der Cafeteria noch einen Kaffee und verlassen dann angeregt und voll toller Eindrücke diese sehr besondere Stätte.

 

Weiter geht`s dann Richtung Lüderitzer Bucht und der Halbinsel mit dem Diaz Point, den wir über eine rumpelige Strecke recht bald erreichen. In der Bucht am Leuchtturm können wir zwei weit entfernte Delfine beim Jagen beobachten. Die Holzbrücke zum Felshügel auf dem das Diazkreuz steht, ist mittlerweile von heftigen Stürmen zerstört worden. Da jedoch Ebbe herrscht, können wir die Felsen auch so erklimmen. Von der kleinen vorgelagerten Insel trägt der Wind das Jammern von Robbenbabys zu uns herüber. Hier hat sich eine kleine Robbenkolonie niedergelassen. Auch Austernfischer mit ihren leuchtend roten Schnäbeln sind zu beobachten.

 

 

Bald verlassen wir jedoch diesen etwas trostlosen Ort und machen noch einen kleinen Abstecher in die flache Sturmvogelbucht. Hier entdecken wir einige rosafarbene Flamingos. Doch die Vögel sind scheu und staksen, wenn man sich ihnen nähern will, einfach schnell weiter. Ständig stecken sie ihre riesigen gebogenen Schnäbel auf der Suche nach Futter auf den Meeresgrund. Irgendwann schwingen sie sich dann mit ihren rosarot gefärbten Flügeln in die Lüfte.

Anschließend fahren wir rein nach Lüderitz, machen einige Fotostopps bei der alles überragenden Felsenkirche, am leider eingerüsteten Goerke-Haus und an der alten Lesehalle. Auch auf Shark Island wird kurz gehalten. Dann holen wir neues Bargeld in einer Bank, kaufen Getränkenachschub und machen uns bald auf den nun sehr stürmischen Rückweg.

 

 

Die Straße wird von Windböen und Sand regelrecht zugeweht und man sieht kaum die entgegenkommenden Autos.

 

Es bleibt noch Zeit für einen zweiten Abstecher zu den Wildpferden. Diesmal haben wir mehr Glück und die Tiere sind etwas aktiver. Es gelingt uns ein Fotoschnappschuss zweier kämpfender Hengste.

 

 

 

 

Nach dem schönen Sunset auf unserer Terrasse, fahren wir die nervige Anfahrt zum Dinner nochmals und erfahren von unseren Nachbarn, dass die Baboons wohl auf unserer Terrasse eine Party gefeiert haben. Doch zum Glück hatten wir die Fenster gut geschlossen und die Affen hatten keine Chance ins Chalet einzudringen. Das Dinner schmeckt uns sehr gut; auch das Dessert ist sehr lecker.