Damaraland - Wüstenelefanten, Felsgravuren und Living Museum

Tag 5

 

Heute genießen wir den Sunrise gemütlich von unserer tollen Terrasse aus. Allein dieser Ausblick in die unendliche Weite ist einfach wunderbar. Gemütlich schlafen wir dann noch ein Stündchen weiter und wandern dann später über den geschwungenen Boardwalk zum Frühstück. Gegen 10 Uhr müssen wir leider Abschied nehmen von der Spitzkoppe ; diesem ganz besonderen Ort.

 

Wir fahren nun über die sehr holperige, aber wenig befahrene D 1930 nach Uis. Hier tanken wir auf und versorgen uns im Supermarkt mit Getränken. Weiter geht es dann auf der C35 Richtung Khorixas bis zum Abzweig auf die D 2612. Diese Piste entpuppt sich als heftige Wellblechpad und ich rechne ständig mit dem Schlimmsten. Wir versuchen auf die äußeren Pistenränder auszuweichen, doch die sind sehr tiefsandig und es gibt gefährlich tiefe Abläufe. Also kämpfen wir uns langsam Kilometer für Kilometer Richtung Mowani Mountain Camp im abgelegenen Damaraland durch.

 

Wunderschönes Mowani Mountain Camp - Mainbuilding im Stil eines afrikanischen Dorfes

 

Gegen Mittag erreichen wir den Abzweig zur Lodge, die im Stil eines afrikanischen Dorfes perfekt auf einem riesigen Felsbrocken errichtet wurde. Das Gelände ist sehr weitläufig und jeder Luxusbungalow ist harmonisch zwischen den mächtigen Granitmurmeln eingefügt. Unser „Luxury Tent“ ist sehr geräumig und stilvoll mit viel Liebe zum Detail ausgestattet.  Die komplette Vorderfront besteht aus Zeltwänden, die aufgezippt werden können. Eine private Terasse mit bequemem Sitzmöglichkeiten lädt mit einer unglaublichen Aussicht in die Weite zum Verweilen ein.


Es gibt zwar ein großes Badezimmer, aber die in den Felsen eingebaute Außendusche ist einfach sensationell. Abends gibt es natürlich einen „Lowdown“ Service: die Betten werden aufgedeckt, das Licht gedimmt und die Zeltwände heruntergelassen.

 

Den Rest des heißen Nachmittags verbringen wir am kleinen Felsenpool der Lodge auf bequemen Liegen mit einer unfassbar schönen Aussicht.

 

 

Mowani Mountain Camp - Lodgegelände inmitten gigantischer Granitmurmeln

Dwane - "Gottes Platz" - Schönster Sundowner Place Namibias

Das Highlight des erstklassigen Mowani Mountain Camps ist auf jeden Fall der geniale Sundowner Platz genannt „Dwane“ – Gottes Platz. Meiner Meinung nach eine DER schönsten Sunset Locations in ganz Namibia.

 

T. genießt auf dem wunderschön hergerichteten Plätzchen einen Drink mit leckeren Häppchen.

 

Mowani Mountain Camp - Spektakulärer Sunset über dem Aba - Huab River Tal

Mich hält es angesichts dieser einmaligen Umgebung nicht an einem Fleck und ich klettere zwischen den riesigen Felsen umher auf der Suche nach dem perfekten Fotospot und umgeben von großer Stille. Nachdem die Sonne als glutroter Ball am Horizont versunken ist, werden die Berge des Aba Huab River Tals in tausend verscheidene Rot- und Orangetöne getaucht.

 

Wir genießen ein tolles Dinner und setzen uns anschließend an die wunderschön gelegene Feuerstelle und unterhalten uns bei ein paar Drinks gut mit einigen anderen Gästen.  

 

Auf der Suche nach den geheimnisvollen Wüstenelefanten

Tag 6

 

Am nächsten Morgen heißt es früh um 6.30 Uhr aufstehen. Es ist bereits in der Mainlodge ein kleines Frühstück aufgebaut, doch wir nehmen nur etwas Obst und einen heißen Kaffee zum Wachmachen.

 

Dann geht es auch schon los mit unserer spannenden Tour „Auf der Suche nach den Wüstenelefanten“. Außer uns ist nur noch eine überaus nette Schweizer Familie mit auf dem offenen Jeep; wir verstehen uns auf Anhieb gut und die längere Anfahrt vergeht wie im Fluge mit guten Gesprächen. Es ist morgens schon so warm, dass nicht einmal ein Fleecepulli nötig ist.

 

Wir stoppen kurz für den Sunrise, entdecken einige kleine Schakale im goldenen Morgenlicht und unser Guide erklärt uns die seltsamen Feenkreise. 

 

Kletternde Wüstenelefanten in den Bergen des kargen Damaralandes

Irgendwann zeigt der Guide auf zwei riesige Felsen ganz weit oben auf den lebensfeindlichen Bergen. Wir stellen Vermutungen an, was das sein könnte, doch sind mehr als erstaunt, als sich herausstellt, dass es eine perfekt getarnte Wüstenelefanten Mutter mit Kalb ist, die da weit oben im Schotter und Geröll des Schiefergesteins nach nahrhaften Wurzeln suchen.

 

Unfassbar, wie gut die beiden sich in diesem trostlosen, unwegsamen Gelände bewegen können; die Elefantenkuh stützt ihr Kleines mit den Hinterbeinen und bewahrt es vorm Abrutschen.

 

Unser Guide beweißt uns eindrucksvoll, was alles in einem Landrover stecken kann und wir „klettern“ quasi über Stock und Stein bis hoch zu den Elefanten.

 

Oben auf dem kargen Berg können wir dann gut beobachten, wie die beiden riesige saftige Wurzeln ausgraben und geräuschvoll verspeisen.

Eine unglaubliche Anpassung an das harte Leben in der Trockenheit des Damaralandes.

 

 Mächtiger Elefantenbulle im ausgetrockneten Huab Flussbett

Anschließend fahren wir weiter zum staubtrockenen Flussbett des Hoanib. Hier fasziniert uns zuerst ein uralter krummer Mopane Baum und dann sichten wir einen einzelnen, riesigen Elefantenbullen.

 

Um in der Wüste Namibias zu überleben, müssen sie lange, entbehrungsreiche Wanderungen auf sich nehmen und sie kommen mehrere Tage ohne Wasser aus. Die Leitkuh weiß, wo die wenigen Wasserquellen zu finden sind. Nahrung ist knapp und die Hitze unerträglich. Wüstenelefanten sind etwas kleiner als ihre Artgenossen, aber die deutlich größeren Füße fallen auf. In ihren  Fußsohlen sitzen empfindliche Sensoren, die kleine Bodenvibration, wahrnehmen. Durch diese faszinierende Eigenschaft können die Dickhäuter versteckte Wasserquellen aufspüren. Auch die lautlose Fortbewegung im weichen Sand wird deutlich leichter, denn sie sinken nicht so tief ein.

Unter schattigen Mopane Bäumen - Schlafende Dickhäuter

Ein Stück weiter entdecken wir eine Elefantenfamilie, die sich im Schatten der Mopane Bäume einfach hingelegt habt. Da es in diesem Gebiet keine natürlichen Feinde für die Wüstenelefanten gibt, können sie sich unbeschwert komplett zum Schlafen hinlegen; ein sehr ungewöhnlicher Anblick.

Einige Male wechseln die grauen Riesen ihren Schlafplatz und kommen uns dabei zum Greifen nahe. Dann knicken sie mit den Hinterbeinen ein und lassen sich wieder gemütlich in den Staub fallen.

Wir lassen die kleine Herde in Ruhe dösen und fahren nun im Trockenflussbett weiter.

 

Frühstück mit den seltenen Wüstenelefanten

Hier begegnen wir dann einer weiteren Gruppe von Wüstenelefanten. Sie ziehen gemächlich entlang des Flussbettes und zupfen mit ihren Rüsseln die Blätter von den Bäumen. Wir fahren erst einmal an ihnen vorbei und machen Halt unter einem riesigen Akazienbaum zum Frühstück. Es gibt ein zünftiges Gamedrive Frühstück mit vielen kleinen zusätzlichen Leckereien und einem guten Kaffee.

 

Das Highlight ist dabei aber, dass wir gleichzeitig die grauen Dickhäuter beobachten können, wie sie uns langsam immer näher kommen. Wieder einmal denke ich bei mir, was für ein einmaliges Privileg und ich bin von tiefer Freude erfüllt. Auf Zuruf unseres Guides springen wir dann schließlich im letzten Moment in unseren Jeep und die Elefanten übernehmen unseren Frühstücksplatz und lassen sich dort im Schatten nieder.

 

Nach einer weiteren Stunde mit Beobachtungen verlassen wir schweren Herzens diese eindrucksvollen Tiere und fahren zurück zur Lodge.

 

Den unerträglich heißen Nachmittag verbringen wir wieder am Felsenpool.

 

Morgendlicher Rundgang - Lodge Umgebung

Tag 7

 

Am nächsten Morgen bleibt genügend Zeit den riesigen Felsblock auf dem das Mowani Mountain Camp erbaut wurde zu umrunden. Gemächlich spaziere ich ganz alleine durch das unendlich weitläufige Gelände und entdecke immer neue tolle Felsformationen im warmen Morgenlicht. Es herrscht eine wohltuende Stille und Einsamkeit, die ich tief in mir aufsauge. Dass ab und zu sogar ein Leopard gesichtet wurde, fällt mir zum Glück erst später wieder ein.

Zufrieden knipse ich auch noch einige besonders schön gelegene Bungalows.

 

Nach einem ausgiebigen Frühstück müssen wir leider schon wieder Abschied nehmen von dieser einmaligen Lodge.

 

Traditionelle Kultur im Damara Living Museum

Wir stoppen auf dem Weg nach Twyfelfontain kurz am kleinen Damara Living Museum. Dieses Projekt ermöglicht es den Touristen anschaulich einen Einblick in die verloren gegangene traditionelle Kultur der Damara zu erhalten. Es wird versucht die ursprüngliche Kultur des Damara Volkes zu rekonstruieren.

 

Das sehenswerte Open Air Museum liegt inmitten von riesigen Felskugeln und über einen schmalen Pfad werden wir von einer jungen, traditionell in Leder gekleideten Frau zum kleinen Dorfplatz geführt.  

 

Zuerst werden wir von allen Mitarbeitern mit traditinellem Tanz und Gesang begrüßt. Dann erfahren wir an verschiedenen Stationen Interessantes über die Wirkung von Heilpflanzen, über das Bierbrauen, Feuermachen, Schmieden von einfachen Werkzeugen und über die Schmuckherstellung. Natürlich kann man zum Schluss auch an Ständen handgefertigte Souvenirs und Schmuck erwerben.

 

Unsere junge Führerin war sehr an unserem Leben interessiert und stellte uns viele kluge Fragen, andere Mitarbeiter wirkten etwas lustlos.

 

Wir empfehlen den Besuch vor allem Familien mit Kindern.

 

Einzigartige Felsgravuren bei Twyfelfontain

In der Mittagshitze erreichen wir die bis zu 5.000 Jahre alten eindrucksvollen Felsgravuren der Nama; ein kulturelles Muss.

 

Wir ziehen in einer kleinen Gruppe mit Führung los; ausreichend Wasser, eine Kopfbedeckung und gutes Schuhwerk sind nötig. Der Weg zieht sich und man läuft ca. eine Stunde durch das weite Gelände. Unser Guide erklärt uns die wichtigsten Felsmalereien.

 

Wir bewundern die eingeritzten Petroglyphen: Es sind Giraffen, Elefanten und sogar ganz untypisch ein Seehund und ein Pinguin dargestellt. Das Highlight ist Felsplatte mit dem Löwen.

 

Steinernes Löwenmaul bei Twyfelfontain

Schwitzend mache ich noch einen kleinen Abstecher zum berühmten Löwenmaul, für mich das spannendere Fotomotiv.

Es geht bergauf vorbei an der unzuverlässig sprudelnden „Zweifelsquelle“ und an einer lärmenden Affen- Familie.

 

Der Umweg von ca. 30 Minuten lohnt sich aber schon.