Jaipur

12. Tag:

 

Weiterfahrt nach Jaipur. Rosa gilt in Rajasthan als Symbol für Gastfreundschaft. Zum Besuch von Prinz Albert wurden die Häuser 1883 in der traditionellen Grußfarbe angestrichen – so kam es zum Beinamen "Pink City".

 

Jaipur:

Hotel: Samode Haveli, wunderschönes Heritage Hotel mit Pool. Schöne Zimmer, toller Terrassenbereich mit Bodenmosaiken für Frühstück und Dinner.

Nachdem uns wie immer ein Angestellter von "Go India" gegen 13 Uhr empfangen hatte, konnten wir das gebuchte Programm problemlos noch mal abändern.

Statt Freizeit wollte ich am Nachmittag noch das Freiluft-Observatorium "Jantar Manta" mit der über 30 Meter hohen Sonnenuhr, den legendären "Palast der Winde", hinter dessen kunstvoller Scheinfassade die Damen des Hofes ungesehen das städtische Treiben beobachten konnten und den Stadtpalast, der noch heute von der Maharadja - Familie bewohnt wird, besichtigen.

Um 15 Uhr ging`s dann los. Der junge deutschsprachige Guide (am Goetheinstitut ausgebildet) war sehr charmant und wir waren voll zufrieden mit dem Besichtigungsprogramm.

 

Observatorium "Jantar Mantar":

 

Stadtpalast:

 

 

Am Abend empfahl er ein angeblich gutes Lokal "Indiana"- was sich dann leider als totaler Touristen Nepp erwies. Wir hatten eine Reservierung für die erste Reihe und die Tänzerinnen fuchtelten uns ständig mit den 100 Rupien Scheinen vor der Nase rum. Zum Glück kam das Essen schnell und wir flüchteten nach einer halben Stunde. Der Fahrer war wohl etwas perplex und wir haben ihn bestimmt mitten aus seiner Mahlzeit gerissen, aber es war einfach unerträglich. Am nächsten Abend nahmen wir das Dinner im Hotel ein und es war eine romantische Atmosphäre, aber auch hochpreisiger.

13. Tag:

Am nächsten Morgen fuhren wir zum zwölf Kilometer entfernten Amber Fort, einer imposanten Bergfestung, zu der man auf Elefanten hinauf reiten kann. Die Kachhawa-Rajputen gründeten hier im 11. Jahrhundert ihre Hauptstadt, die erst 1728 mit dem Bau von Jaipur ihre Bedeutung verlor.

 

Den gebuchten Elefantenritt schlugen wir aus, denn mir taten die armen Tiere so leid. Ich machte statt dessen beim Hochlaufen von den bunt bemalten Tieren Fotos.

 

Innerhalb des Forts gibt es zahlreiche Sehenswürdigkeiten: das Hauptheiligtum ist der Kali-Tempel, der der Herrscherfamilie vorbehalten war, die Säulenhalle Diwan-i-Am aus rotem Sandstein, der Spiegelpalast Sheesh Mahal, die Ruhmeshalle Jag Mandir.

 

 

Um ca. 13 Uhr waren wir wieder am Hotel. Den Guide entließen wir dann für den Nachmittag, da sein Sohn Geburtstag hatte. Ich machte es mir am tollen Pool auf dem Diwan gemütlich und schlürfte genüsslich einen wohlverdienten Cocktail.

 

Am Nachmittag holte mich der Fahrer ab und fuhr mich die kurze Strecke bis zum Parkplatz des Stadtpalastes. Von dort lief ich ganz alleine zu Fuß weiter am Palast der Winde vorbei zur Kreuzung Badi Chaupar. Hier beobachtete ich den Verkehr und das bunte Treiben: arme ausgemergelte Riksha- Fahrer, hupende Tuk Tuks, schwer beladene Kamelwagen, heilige Kühe....

 

Dann lief ich weiter die Hauptstraße entlang zum Chhoti Chaupar. Auf halber Höhe bin ich dann in einige Seitensträßchen abgebogen. Dort waren Sari Geschäfte und die waren gefüllt mit kauffreudigen Inderinnen und anpreisenden Händlern. Ein Sari nach dem anderen wurde aus den Stoffbergen gezogen, begutachtet und mit den Freundinnen diskutiert. Nach einiger Zeit kam ich dann an der nächsten Kreuzung wieder aus. Erst dachte ich, ich wäre im Kreis gelaufen, weil es dort fast genauso aussah, wie an der ersten Kreuzung.

 

Nach vielen Fotos ging`s dann weiter vorbei an wartenden Tagelöhnern zum Ajmeri Pol. Dort in der Umgebung gab es viele sehr ärmlich aussehende Inder. In der Gosse wurden auf offenem Feuer Tee und Fladenbrote zubereitet. Da die Zeit knapp wurde, suchte ich mir einen vertrauenswürdig aussehenden Riksha- Fahrer aus und ließ mich dann in nur 15 Minuten zurückfahren zum Stadtpalast für 30 Rupien.

Froh und stolz zugleich die Altstadt ganz alleine ohne Vorkommnisse bewältigt zu haben, genoss ich dann die heiße Hoteldusche.

 

Am nächsten Morgen war ich noch vor dem Frühstück auf den Beinen und beobachtete die Milchmänner beim Abfüllen und Verteilen der Milch.