Teil 2: Java                                                                         Jogyakarta - Borobodur - Dieng Plateau- Prambanan

 

4 . Tag: Jogyakarta – Malang

 

Frühmorgens um 6 Uhr machte ich mich alleine auf zum traditionellen Markt in Jogyakarta direkt neben dem Hotel Phönix. Hier war geschäftiges Treiben und der Holzkohlehändler arbeitete direkt neben dem Fleischhändler. Ein bisschen Kohlestaub auf dem Hähnchen, was soll`s. Um die unappetitlichen Fisch- und Fleischgassen machte ich einen großen Bogen. Wunderschön in bunten Farben waren die Gemüsestände mit Chilli und Co. arrangiert und die Marktfrauen schnibbelten das Gemüse für die nächste Suppe schon mal klein. Das eine „Langnase“ die Markthallen betritt, hatte sich in Windeseile bis in den letzten Winkel rumgesprochen und ich wurde überall freundlich begrüßt.

 

Anschließend ging`s weiter zur sehr anstrengenden Überlandfahrt (10h) nach Malang. Die täglichen, sehr langen Fahrzeiten und die gefährliche Fahrweise in Indonesien hatten wir so nicht eingeschätzt! Und ich bin mittlerweile schon in vielen Ländern gefahren... Besser wäre es wohl Zeit zu sparen und mit dem Zug nach Kertosono in Ostjava zu reisen. Während der Zugfahrt kann man sicher die schöne Landschaft genießen. Unterwegs hatten wir nur einen Mittagsstopp im absoluten Touristenlokal, wo man viele Leute schon wiedererkannte, alle hatten anscheinend den gleichen Weg. So nett der Guide Wanyudi (knappe 30 Jahre alt) war, so sehr war er aber auch vom Islam geprägt. Er verschwand heute am Freitag zum Gebet und ließ uns auf der Landstraße einfach erst mal ne halbe Stunde stehen. Naja, man ist ja tolerant. Wir haben ihn mit mitgebrachten Musik CD`s und fetten Housebeats beschallt, um die langen Fahrten zu überbrücken und er nickte dann bald lustig mit dem Kopf den Takt mit und streckte die Arme gen Himmel. Jetzt will er auch mal eine Disko ausprobieren.

 

 

Malang erreichten wir nach einer sehr kurvigen Anfahrt mit Serpentinen im Dunkeln. Malang liegt im Hochland auf mehreren Hügeln. Wir übernachteten im stilvollen Kolonialhotel Graha Cakra. Ich hatte Appetit auf süß und bestellte leckeren Pfannkuchen mit Bananen und Crèpe Susette. Eine hervorragende Liveband spielte und sang Klassiker und unterhielt uns sehr angenehm.

 

 

5. Tag: Malang – Bromo

 

Malang ist eine Kleinstadt mit vielen alten Kolonialbauten. Nach dem Frühstück besuchten wir Malang`s bunten Vogel- und Blumenmarkt. Interessant, die tausenden Vögelchen in den Käfigen, sogar seltene Eulen und kleine Äffchen wurden angeboten. Aber es gab auch verschiedenste Schlangen, bedauernswerte Welpen eingepfercht auf engstem Raum, Fische in winzigen Plastiktüten aufgehängt an der Wand und natürlich Insekten als Vogelfutter. Auf Java gibt es Wettbewerbe, welcher Vogel am schönsten singen kann. Geübt wird zuhause mit Musikkassetten, die man den Vögeln vorspielt. Vom Tierschutz hatte man auf diesem Markt allerdings noch nichts gehört.

 

 

Danach besichtigten wir den chinesischen Tempels. Auf dem Weg machten wir noch einen kurzen Stopp am Singosari Tempel. Anschließend ging die Fahrt weiter auf schmalen, schlechten Sträßchen in Richtung Osten zum Bromo. Immer höher fuhren wir in die Berge, es wurde frischer und an den Straße säumten viele rote Weihnachtssterne den Weg. Am Nachmittag gegen 15 Uhr erreichten wir den Bromo-Semeru-Nationalpark.

 

 

Wir mieteten sofort einen Jeep und fuhren direkt ohne einzuchecken zum Bromo-Krater. Wir liefen zum hinduistischen Tempel und stiegen dann als eine der letzten Touristen durch unangenehm feinen, aufwirbelnden Lavastaub zum Kraterrand auf. Im Nu saß der Staub in allen Ritzen und war dann sogar im Mund. Wenn man wollte, konnte man sich auch ein kleines Pferd mieten für den Aufstieg. Von oben konnte man in den rauchenden blubbernden Schlund sehen und hatte einen tollen Blick über die große Caldera.

Ein besonders beliebter Aussichtspunkt mit Blick auf den Bromo ist der Gunung Penanjakan. Wir wanden uns auf sehr schlechter, steiniger und steiler Straße in 30 Minuten hinauf. Oben war es sehr frisch, aber wir konnten ganz alleine ohne Touristen einen herrlichen Sonnenuntergang erleben. Der hinter dem Bromo liegende Semeru entsendet mehrfach innerhalb einer Stunde wiederkehrend seine kleinen und gelegentlich größeren Eruptionen. Auch für uns puffte er ein kleines Wölkchen in die Luft. Nach einer holperigen Rückfahrt checkten wir im Hotel „Lava View“ ein und aßen lecker zu Abend zu den Klängen einer guten Liveband. Das Zimmer war sehr einfach und in der Dusche lag und stank eine dicke Mottenkugel vor sich hin.