La Digue

 

1.Tag:

 

16.25 Uhr Abflug Düsseldorf-Paris, dann Weiterflug mit Air Seychelles.

Hilfe! Was sprühen die Stewardessen denn da aus den Sprühdosen?

Hustend wurden wir von der Desinfektion überrascht…

 

2.Tag:

 

Reibungsloser Ablauf: Weiterflug mit einer kleinen Propellermaschine nach Praslin. Judy (Taxi) holte uns pünktlich ab. Weiter ging`s zum Bootsanleger. Der Jetty war voller Menschen. Die sollten alle aufs Boot passen? Erst meinte Judy wir müssten auf das nächste Boot warten, aber dann schummelte sie uns doch noch auf die 10Uhr Fähre.

 

Sofort machte sich Urlaubsfeeling breit. Glitzerndes Wasser, kaum Seegang, Blick auf die Insel La Digue, fliegende Fische…

 

Im Hafen von La Passe wurden wir von einem Ochsenkarrenfahrer empfangen. Wir zockelten gemächlich los und der „Kutscher“ versuchte durch kleine Kniffe in die Flanke den Ochsen auf dem Weg zu halten. Und dann sahen wir schon das Schild unserer Pension Michel. Ich winkte freudig erregt Marisa unserer Rezeptionistin zu. Doch was war das…? Der Karren fuhr einfach weiter.

Ach, bestimmt brachte der Kutscher erst noch unsere zwei anderen Fahrgäste woanders hin? Doch dann bog der Karren auf einen schmalen Feldweg ab und es rumpelte immer stärker. War das jetzt eine kleine Rundfahrt durch den Ort, um uns einen Eindruck über die Insel zu geben? Der Weg wurde immer schmaler und dann hielt der Karren an, der Kutscher zerrte unsere Koffer durch den Staub und zeigte auf eine Baustelle. „Your house“, meinte er. Ich verfiel nun doch in leichte Panik.

Dann kam aber schon Marisa angelaufen und erklärte uns, dass die Pension Michel überbucht sei und wir eine Nacht woanders bleiben müssten. Schwerfällig wendete der Ochse nun und wir fuhren zum kleinen Bungalow. Als Entschädigung erhielten wir Fahrräder für zwei Tage umsonst. Marisa überreicht mir noch einen Brief von „Geckoina“ aus dem Forum, die vor uns im Michel war. Unbekannterweise hatte sie uns einen sechs Seiten langen Brief mit vielen Tipps geschrieben.

 

Das nenne ich Einsatz!

 

 

 

Wir packten schnell unsere Strandtasche und radelten zur Grande Anse. Herrlich die ersten Inseleindrücke beim Radeln zu sammeln! Dann den Hang hinab! Ob die verrostete Bremse im Notfall hielt? Wir stellten die Räder ab und legten uns unter eine große Palme in den Schatten (Achtung Sandfliegenstiche!). Ich schwamm noch in den Wellen und wir konnten Surfer beim Wellenreiten beobachten. Nach einem kurzen Drink in der Strandbar, machten wir uns auf den steilen Rückweg. Wir haben schon ganz schön sportlich die Zähne zusammenbeißen müssen, um nicht vorzeitig abzusteigen!

 

Von unserer Terrasse konnten wir abends beobachten, wie die Flughunde wie große Flugsaurier angeflogen kamen, sich in einem großen Baum niederließen und laut stritten. Am Abend sind wir dann zum Michel zum Essen mit dem Rad gefahren. Der Rückweg war dann aber etwas nervig, ohne Beleuchtung nur mit Taschenlampe zwischen den Zähnen auf dem Rad durch die Pampa und so einige riesige Palmspinnen in den Netzen.

 

3.Tag:

 

Das Frühstück nahmen wir noch auf der Terrasse unseres Übergangsheims. Gegen 10 Uhr wurden unsere Koffer zur Pension Michel gebracht. Nachdem wir unser einfaches Zimmer bezogen hatten, machten wir uns auf durch den Union Estate Park bis zum Schildkrötengehege, die uns überraschenderweise schon mit lautem Liebesgestöhne empfingen. Aber eine Riesenschildkröte zu besteigen schien wohl wirklkch Schwerstarbeit zu sein. Leider wurde am Sonntag keine Kokosverarbeitung gezeigt.

 

Wir verbrachten den ganzen Tag am Strand der Source d`argent. Beim Schnorcheln sahen wir einige hübsche Fische. Später versuchten wir dann ein Stück durch den „Dschungel“ weiter zu laufen, doch ein ekliger, fetter Tausendfüßler versperrte uns den nicht vorhandenen Weg. Wir kehrten schnell um. Die Südumrundung der Insel war gescheitert.

 

 

Wir nahmen noch einen kurzen Drink in der Strandtaverne, stoppten am Piratenfriedhof, am Ausgang erblickten wir noch so gerade den langen Schwanz des seltenen Vogels „Paradise Flycatcher“ und radelten dann am Jetty vorbei zum Sonnenuntergang an der Anse Sevére. Ein toller Tipp, denn dort ragten zwei Palmen genau vor dem Sonnenuntergang und vor Praslin und genau dann segelte noch ein Segelschiff vorbei:

 

Perfekt!

 

Schnell noch duschen und dann lecker zum „Spicy Büffet“ in unserer Pension.

 

 

 

4.Tag:

 

Es war heute bewölkt und absolut windstill. Dick eingeschmiert mit Mückenschutz stoppten wir am „Paradise Flycatcher“-Reservat. Im Häuschen erklärte uns eine Frau die kleine Ausstellung und zeigte uns, worauf wir achten sollten. Nach zwei Minuten hatte ich schon einige dicke Mückenstiche. Genervt gingen wir den kurzen Rundweg weiter und sahen nur Mücken, aber keine Vögel. Beim Verlassen des winzigen Reservats trafen wir unsere Nachbarn in langärmeliger Tropenausstattung (die erzählten später begeistert, dass sie mehrere Vogel-Pärchen hatten beobachten können).

 

Nun bogen wir Richtung Ausblick „Belle Vue“ ab und stellten unsere Räder an den Straßenrand. Es wurde nämlich mächtig steil. Trotz der Bewölkung habe ich noch nie so sehr geschwitzt. Oben hatten wir einen netten Blick auf die Nachbarinsel Praslin und wir schlürften im Lokal dankbar eine kalte Sprite. Dann kehrten wir um. An der Weggabelung an einem Stand kaufte ich eine Coconut, die der Mann mir noch fachmännisch mit einer Machete öffnete.

 

 

 

Dann flitzten wir wieder runter zur Grande Anse und wanderten über die Petite Anse zur Anse Coco. Dank der Tipps aus dem Forum fanden wir schnell den richtigen Weg an der einzigen kritischen Stelle; die Bretter über den Sumpf. Auf dem Wiesengebiet zwitscherten viele Vögel. Alles andere war deutlich gekennzeichnet.

An der Anse Coco waren wir fast alleine, leider war es die meiste Zeit bewölkt, sodass die Farben des Wassers nicht so toll wirkten. Schwimmen war möglich.

Gegen 16 Uhr machten wir uns auf den beschwerlichen Rückweg. Wieder schafften wir sportlich den Berganstieg per Rad ohne abzusteigen. Hatte ich schon erwähnt, dass ich noch nie in meinem Leben so geschwitzt habe? Beim Tarosa am Jetty genossen wir den tollen Sonnenuntergang.

Abends quatschten wir noch lange nett mit unseren anderen Nachbarn auf der Terrasse.

 

5.Tag:

 

Nach einem leckeren Frühstück starteten wir eine Radtour Richtung Anse Patate und fuhren bis zur Anse Fourmis, wo die Straße endete. Eine wirklich lohnenswerte Tour, die vielleicht nicht ganz so spektakulär ist, aber sehr nett. Nachdem wir im Restaurant des Patatran Hotels eine Cola getrunken hatten und uns von oben den neuen Baukomplex angeschaut hatten (ziemlich groß!) unternahmen wir einen kurzen Schnorchelgang.

 

Wir stellten fest, dass das Meer zu aufgewühlt war und zogen eine Bucht weiter zur Anse Sevére. Hier hatten wir dann wirklich schöne Schnorchelerlebnisse. Eine Schildkröte, tolle blaue Fische, klare Sicht und man kam schnell zum Tauchfelsen hin. Beim zweiten Gang nahm ich dann auch meine Einwegunterwasserkamera mit und knipste wild drauflos.

 

 

6.Tag:

 

Heute hatten wir eine Halbtagestour zu den Inselchen Félicité und Coco mit Nevis ( Boot Zico1) für 35€ gebucht. Nevis kommt abends oft ins Michel und macht Werbung. Insgesamt waren wir neun Leute an Bord. Nach einer Viertelstunde stoppten wir schon und gingen vor Felicité ins Wasser. Wieder hatten wir tolle Schnorchelerlebnisse. Einen kleinen Mantarochen sahen wir und eine Schildkröte beim Korallenknacken, dabei schwammen ihr lustig die Fische ums Maul, um aus dem aufgewirbelten Wasser Nahrung zu erhaschen. Leider waren die Korallen vom letzten Tsunami alle abgebrochen.

 

 

 

Weiter ging`s zur Isle de Coco. Dort ankerten noch zwei andere Ausflugsschiffe. Eine Frau stopfte sich ins Bikinioberteil Brot, um die Fische zu füttern. Die kamen dann auch, doch schneller als ihr lieb war. Kaum berührte sie das Wasser, hingen ihr schon 1000 Fische im Ausschnitt und sie versuchte das Brot schnell los zu werden. Hier gab`s dann alle Fische im Überfluss, viele bunte Schwärme. Ein riesiges, übervolles Aquarium und wir mitten drin. Klarste Sicht! Trotz T-Shirt hatten wir aber am nächsten Tag an Armen und Beinen einen Sonnenbrand. Auf der kleinen Insel war tagsüber auch ein Wachmann. Wäre da eventuell noch ein Job für mich frei? Zum Abschied tauchte uns Nevis noch eine gekennzeichnete Wasserschildkröte herbei. Erst dachte ich nur: Die Arme! Aber Nevis ging ganz fürsorglich mit ihr um und wir durften sie mal halten und ein Foto schießen.

Um 13 Uhr waren wir zurück und fuhren dann noch mal für den Nachmittag zur Source d`argent. Dank Geckoina, die uns ihre Eintrittstickets hinterließ, kamen wir nun also sozusagen beim dritten Mal umsonst rein (Alte Tickets aufheben und weitergeben!) Nach einer Fotosession an den so typischen, wundervoll geformten Felsen ging`s zurück zur Pension Michel.

 

Zum Abschluss gönnten wir uns noch einen leckeren Cocktail in der La Digue Island Lodge bei Sonnenuntergang.

 

Auf der traumhaften Insel La Digue hätte ich noch ewig bleiben können.