Anreise 

Tag 1:

 

Wir starten zuhause gegen 9 Uhr und müssen um 13.25 Uhr ab Frankfurt fliegen. Im ICE dorthin treffen wir einen Mann, der seiner Schwester die Pässe nachbringt. Sie hatte diese beim Scannen im Gerät vergessen. Ob er rechtzeitig am Flughafen war? Der Check In bei Lufthansa muss völlig selbständig durchgeführt werden. Wir kämpfen uns durch die Anweisungen am Automaten, wiegen unsere Koffer und befestigen auch die Banderole selbst. Hoffentlich kommen die auch an! Wir haben während des Fluges fantastische Sicht auf Grönland und können viele blauschimmernde Eisberge im Wasser erkennen. 

 

 

 

Um 15.30 Uhr landen wir pünktlich, aber die Immigration in Denver zieht sich, denn die Schalter sind kaum besetzt. Eine resolute Farbige weist uns mit rotlackierten Krallen in die Warteschlangen ein.  Wir benötigen elend lange 1,5 Stunden, dann geht es mit dem Shuttlebus zum Car Rental. Bei Alamo schwatzt uns ein Angestellter eine Zusatzversicherung für den Abschleppdienst bei selbstverschuldeten Unfällen auf. Er gibt uns zu verstehen, wenn wir die nicht hätten, dann wäre das sehr sehr teuer im Ernstfall. Entnervt, aber irgendwie verunsichert, stimmen wir schließlich zu, obwohl wir doch vorher gelesen hatten, dass man das auf keinen Fall machen sollte. Endlich geht es um 18 Uhr „on the road“. Zügig kommen wir durch und sind wie geplant um 19.30 Uhr in Estes Park in den Rocky Mountains. Wir kaufen direkt im Safeway Getränke und ein paar Kleinigkeiten für die nächsten Tage ein. Da wir im Flieger zwei warme Mahlzeiten hatten, haben wir keinen Hunger und essen nur ein Brötchen und Blaubeeren. Dann checken wir im Hotel ein, duschen und fallen müde ins Bett.

 

Rocky Mountain National Park

 

Tag 2:

 

Dank Jetlag wachen wir mindestens dreimal nachts auf und können um 5.30 Uhr endgültig nicht mehr schlafen. Ein Blick vor die Tür und schon erblicke ich grasende Hirschkühe mitten auf der Straße in der Morgendämmerung. Wir machen uns fertig und fahren nach Estes Park rein. Dort lassen wir uns ein Club Sandwich und Coffee to go fertig machen. Unterwegs begrüßt uns am Straßenrand ein riesiger Wapitihirsch mit tollem Geweih und feuchter Schnauze.

 

Um 7 Uhr sind wir fast das erste Auto am Bear Lake Trailhead. Gemütlich umrunden wir den See, sogar ein scheues Reh scheuchen wir noch auf dem Pfad auf. Dann geht’s stetig bergauf zum Nymph Lake und Emerald Lake. Die Seerosen im See sind wunderschön anzusehen, die Sonne scheint und es ist angenehm warm, perfektes Wanderwetter. Im klaren Wasser des Emerald Lake stehen gepunktete Forellen auf der Stelle. An einem kleinen Wasserfall blühen hübsche Wildblumen. Überall huschen die niedlichen Squirrels herum und stopfen sich die Backen mit Vorräten voll. Je höher wir kommen, desto mehr merken wir die dünnere Luft. Das letzte Stück ist etwas steiler und wir geraten ganz schön ins Schnaufen. Oben ist es sehr windig.

 

Auf dem Rückweg kommen uns dann immer mehr Leute entgegen, Familienwandertag! Als wir gegen 11 Uhr wieder am Parkplatz sind, ist unten Volksfeststimmung. Es war eine tolle Wanderung, aber nun schnell weg.  

 

Anschließend fahren wir die Old trail ridge road ( Schotterpiste) hoch. Eine schöne Bergfahrt mit Serpentinen. Wir entdecken einen mächtigen Wapitihirsch und ein dickes Murmeltier. Zwischendurch stoppen wir noch kurz an Wasserfällen. Über der Baumgrenze erkennt man dann, dass doch außer uns viele weitere Autos sich hier hochschlängeln. Fast oben angekommen, überholen wir zwei in unseren Augen völlig wahnsinnige Radfahrer. Der Blick vom Visitorcenter hinunter ins Tal und über die Rocky Mountains, die allerdings fast schneefrei sind, ist gigantisch. Wir schlendern einmal durch den Giftshop und machen uns dann auf der asphaltierten Straße auf den Rückweg.

 

Leider ziehen nun Wolken auf. Plötzlich geht es auf der Straße nicht mehr weiter und die Leute stürzen aus den Autos. Pronghorns mit mächtigen gedrehten Hörnern grasen unterhalb am Wegesrand. Einige Verrückte verfolgen sie die Steilhänge hinunter. Leider ist das Fotolicht nicht optimal und die Tiere sind auch recht weit entfernt. Gegen 15 Uhr sind wir wieder unten im Tal und kaufen erst einmal den Annual Pass, da morgens das Kassenhäuschen noch geschlossen hatte. Danach stoppen wir kurz am Hotel. Die letzte Stunde fahren wir noch zu einem schönen Wasserfall und spazieren nur einen kurzen Weg dorthin. Anschließend besichtigen wir das altehrwürdige Stanley Hotel. In Estes Park essen wir lecker und günstig mexikanisch. Danach schlendern wir noch durch die Geschäfte mit kuriosen Angeboten. Wer kauft denn Weihnachtskugeln im Sommer? Wir bleiben schließlich an der Plaza hängen. Ein Musiker singt und spielt dort draußen mit der Gitarre altbekannte Songs. Es versammeln sich immer mehr Leute, klatschen, tanzen mit und alle haben gute Laune. Der Rocky Mountains Nationalpark hat uns sehr gut gefallen und wir hätten gerne noch einen Tag verlängert.