De Kelders und Umgebung

Wir fahren via Franshoek Pass und Caledon Richtung, des noch recht unbekannten „ Hemel -en - Aarde“ Weingebiet. Wir fahren mehrere Weingüter an, sind jedoch nach dem gestrigen Tag der Superlative nicht mehr so richtig zu begeistern. Im „Creation“ kann man wohl besonders gut essen und die alten Gemäuer des fast schottisch anmutenden „Sumaridge Wine Estate“ liegt an einem kleinen Teich und man hat eine super Aussicht.  Wir stoppen wegen des schönen Blickes auch noch am „La Vierge“, doch Wein und Lokation überzeugen nicht wirklich. Bestimmt wäre das Buchard- Finlayson die bessere Wahl gewesen.

 

Kurz hinter Hermanus stoppen wir noch am endlos weiten „Grotto“ Beach. Nur auf den ersten Metern trifft man noch Menschen, dann kann man auf ausgedehnten Spaziergängen Traumstrand, Meer und Einsamkeit auf sich wirken lassen.

 

Gegen Mittag erreichen wir schon unser neues Etappenziel; die traumhaft an den Klippen von De Kelders gelegene „Cliff Lodge“. Aufgrund zahlreicher Empfehlungen sind unsere Erwartungen sehr hoch und wir werden nicht enttäuscht. Auch jetzt im März, d.h. ohne Sicht auf die Wale in der Walkers Bay, lohnt sich hier unbedingt ein Aufenthalt. Der stilvoll eingerichtete „ West Room“ liegt toll direkt am Pool mit eigener kleiner Terrasse zum Relaxen. Nico, die gute Seele des Hauses, enpfängt uns sehr herzlich, weist uns kurz ein und schon genießen wir beim legendären Cappucino und einem Stück Carotcake den umwerfenden Meerblick. Näher kann man am Meer nicht wohnen.

 

Anschließend laufen wir ein Stück des Duivelsgat Trail, der direkt an der Lodge vorbei führt. Es ist ziemlich stürmisch und wir genießen im Nachmittagslicht die riesigen ranrollenden Wellen, die sich eindrucksvoll an den schroffen steil abfallenden Felsen brechen. T. läuft einfach mal an der kaum erkennbaren „Duivelsgat Höhle“ vorbei; kein Wunder, dass hier sogar Kühe und Schafe einfach in diesem tiefen Loch verschwanden.

 

Immer näher kommen wir dem landschaftlich unbeschreiblich schönen weiten Strandabschnitt des Walker Bay Nature Reserve, auch „Die Plaat“ genannt. Schließlich erkennen wir schon von oben die große „ Klipgat Höhle“. T. bleibt oben an den Klippen sitzen und genießt einfach den Blick bis weit nach Hermanus auf die im Sonnenschein glitzernden Wellen. Ich laufe die Holztreppen hinunter und schließe mich einer Kleingruppe an, denn es ist gar nicht so einfach den Eingang zur eigentlichen Höhle zu finden. Ein breiter Felsenausschnitt bietet den perfekten „Rahmen“ für ein Foto des strahlend weißen Strandabschnitt. Nach einigen Fotos kehre ich zu T. zurück und wir treten den Rückweg an.

 

Den Rest des Abends verbringen wir noch lesend in unseren Loungesesseln eingehüllt in Decken, doch bald ist es zu zugig und frisch. Der Himmel ist schließlich dramatisch mit dunklen Wolken bedeckt und der Sunset ist sparsam.

 

 

Für heute Abend haben wir ein exclusives Dinner der ganz besonderen Art reserviert. Nur ein paar Straßen weiter bietet Neil Stemmet, Sterne-Koch, Buchautor und Restaurantdesigner an, in seiner eigenen Villa für einen kleinen Kreis an Gästen persönlich zu kochen. Wir haben zwar schon ein paar Infos über ihn erhalten, können uns aber noch nicht so recht vorstellen, was uns erwartet. Schon die Villa und der Eingangsbereich sind äußerst imposant und wir trauen uns erst einzutreten, als Neil uns von oben heranwinkt und wir sicher sind, dass wir hier auch im richtigen Haus sind. Wir werden freundlich begrüßt und den anderen Gästen vorgestellt, eine deutsche Familie, die hier auch übernachten. Der exclusive Wohn -, Essbereich ist mit eindrucksvollen Kunstwerken und Gemälden dekoriert. Eine flauschige Katze streift umher und mich irritieren, die vielen an den Stühlen festgebundenen Deko-Fellschwänze? Nachdem noch ein weiteres deutsches Paar aus der Cliff Lodge ankommt, nehmen wir alle an der großen Tafel Platz. Neil begibt sich in seine umwerfend stylische offene Kupferküche und möchte pünktlich mit dem 4 Gänge Menü beginnen. Es gibt als Starter selbst gebackenes noch warmes Roggenbrot mit Knoblauchbutter. Zuerst wird eine schmackhafte Tomatensuppe serviert, für T. der leider keine Tomaten mag, zaubert Neil routiniert innerhalb von Minuten eine Knoblauch – Garnelen Suppe. Nun gibt es einen großen Teller mit frischem griechischen Salat und Feta. Als Hauptspeise wird zartes fangfrisches Fischfilet mit leckerer Soße und Gemüsevariationen gereicht. Der sensationelle Applecrumble mit Sahne zum Nachtisch ist das I-Tüpfelchen zum krönenden Abschluss. Neil kocht und serviert alles selbst. Leider verabschiedet er sich dann schon bald von uns, doch wir dürfen bleiben und setzen uns an das riesige Kaminfeuer und quatschen noch lange. Schade, dass wir uns mit Neil nicht etwas persönlicher unterhalten konnten.

 

Aber dieses spezielles Dinner wird uns noch lange im Gedächtnis bleiben.  (Nachtrag: leider ist Niel verstorben)   

       

Tag 12:

 

Heute morgen werden wir von der tosenden Brandung geweckt. Nach einem ersten Blick aus dem Fenster bin ich enttäuscht, da es regnet, doch ein kleiner Regenbogen über dem Meer versöhnt mich schon wieder. So können wir uns beim Frühstück richtig viel Zeit lassen. Natürlich gibt es wieder Cappucino, frisch gepressten O-Saft, viele verschiedene Brotsorten und das Servicepersonal liest uns jeden Wunsch von den Augen ab. Wir tauschen mit den anderen Gästen Tipps aus und genießen den weiten atemberaubenden Blick in die Ferne. Nico reserviert uns für den Abend einen Tisch im „Thyme at Rosemary`s“ und ich bekomme mit, dass er ausdrücklich um einen Tisch am Kamin bittet, wie aufmerksam! T. macht noch einige Späße mit den Servicemädchen. Mit einer Handy –App wird das eigene Gesicht ganz schrecklich verzerrt und verändert und die Angestellten lachen sich darüber kaputt.

 

Gegen 11 Uhr klart es etwas auf und wir starten Richtung „Pearly Beach“. Hier stoppen wir und laufen runter zum schönen Strand.

 

 

Weiter geht es nach „Die Dam“. Ein traumhaft langer einsamer Strand, nur mit ein paar Anglern und Möwen bevölkert und wir schlendern bei schönstem Sonnenschein ein wenig umher. Ich finde eine hübsche Abalone Muscheln mit Perlmutt auf der Innenseite. Es gibt hier auch einen Caravan Park mit 2 Self Catering Bungalows mit super Ausblick.

 

 

 

Unser nächstes Ziel ist der Leuchtturm am „Danger Point“ in Gansbaai. Im Vorbeifahren sehen wir eine riesige Pinguin-Figur auf einem Gebäude stehen; die brandneue Pinguin-Rescue Station, sponsored by VW. Wir werfen einen kurzen Blick hinein und ein Angestellter gibt uns ein paar Infos zu den verletzten Pinguinen. Auch zwei Albatrosse hocken im kleinen Gehege. Eine Schautafel zeigt den erschreckenden Rückgang der Pinguinpopulation an.

 

Schließlich fahren wir noch bis zum hübschen Leuchtturm mit rotem Hütchen runter. Hier sank bei einem Sturm die HMS „Birkenhead“ und bei dieser heftigen Brandung hier kann man sich das schlimme Schiffsunglück gut vorstellen.

 

 

Wir haben noch reichlich Zeit und fahren noch bis Stanford. Auf dem Weg kommen wir an der „Grootbos Lodge“ vorbei; hier wurde gerade „ Sing meinen Song“ unter anderem mit Xavier Naidoo und Nena gedreht. In Stanford schlecken wir bei Don Gelato ein richtig gutes italienisches Eis. Es gibt auch tolle italienische Gerichte hier und man kann gemütlich im kleinen Garten sitzen.

 

Zum Schluss wollen wir uns noch die „Birkenhead Brewery“ anschauen. Besonders spricht uns das Weingut nicht an, doch T. probiert ein leckeres Honigbier und wir entscheiden uns für eine ziemlich mäßige Käseplatte. Mein Weintasting kommt dank langsamen Service viel zu spät und fällt auch komplett durch. Naja, hier sollte man sich wohl ans Bier halten.

 

 

Am Nachmittag machen wir es uns auf unserem Bett gemütlich und lesen ein wenig. Draußen ist es einfach zu frisch. Aber einen tollen Meerblick haben wir von drinnen trotzdem! 

 

Abends fahren wir nach Gansbaai ins „Thyme at Rosemary`s“ und wir bekommen tatsächlich einen gemütlichen Platz am warmen Kaminofen. Alles ist nett mit Antiquitäten und Dekoration wie bei Oma eingerichtet. Der Service ist Top und das Essen hat endlich mal richtig große Portionen. Fischsuppe und Ceasarsalat sind total schmackhaft und meine Lammkeule und T.`s Steak sind butterzart und sehr lecker.

 

Absolut empfehlenswert!    

Tag 13:

 

Wieder ist es heute früh bewölkt und dichte Nebelschwaden hängen über der Küste. Immer noch rollen hohe Wellen an die Klippen heran. Andere Gäste haben für heute das berühmte „Shark Diving“ gebucht. Hm, bei dem Wetter und Seegang? Wir wünschen viel Spaß, empfehlen aber auf jeden Fall Tabletten gegen Übelkeit einzunehmen. Natürlich wird das Frühstück entsprechend lang ausgedehnt und wir werden herzlich von unseren Hosts Gil und Gideon verabschiedet. Die traumhafte „Cliff Lodge“ in der Whaleseason steht jetzt schon fest auf unserem Programm.

 

Gegen Mittag erreichen wir Hermanus und stoppen zuerst am „Roman Rock“ und verschaffen uns einen kurzen Eindruck vom 10 km langen Cliff Path. Hier kann man wunderbar entlang der Küste spazieren gehen und die Natur von den zahlreichen Bänken aus einfach genießen. Mittlerweile ist die Sonne wieder heraus gekommen und tausende kleiner Schmetterlinge flattern umher.

 

 

Nun parken wir unser Auto direkt im Ort Hermanus und haben sofort die Gelegenheit von der Holzbrücke aus eine Gruppe Delfine beim Jagen zu beobachten. Dann schlendern wir durch ein paar Sträßchen durch Galerien und kleine Shops. Die Menschen sitzen schon in den zahlreichen Restaurants und bestellen Lunch. Sicherlich ist es aber in der Walsaison deutlich voller als heute. Ich knipse noch den hübschen Brunnen mit der Walflosse und laufe runter zum alten Hafen mit zwei bunten Fischerbooten. Hier gefällt es mir auch richtig gut. Auch von oben hat man einen tollen Blick auf das Hafenbecken und einige Kanuten starten gerade zur Paddeltour. Ein alter Mann füttert die Dassies mit Möhren und die Tierchen klettern auf ihm herum; das sieht vielleicht verrückt aus! Entlang des Cliff Paths laufen wir dann vorbei am Küstenfynbos mit immer neuen Blickwinkeln von der atemberaubend schönen Küste.

 

 

 

Unser nächstes Ziel ist der sehenswerte „Harald Porter Botanical Garden“ nahe Bettys Bay. Hier findet man auf einem überschaubaren Gelände alle Pflanzen der einzelnen Höhenlagen; von der Küste rauf bis zu den Bergen. Es gibt eine Sumpf- und Teichanlage, ein kleines Wäldchen, natürlich Fynbos, Erika und vor allem viele gepflegte Beete mit verschiedensten Proteenarten. Auch wenn es jetzt im April schon Herbst ist und kaum etwas blüht, so ist der Garten doch wunderschön angelegt und wir drehen eine kleine Runde. Auf jeden Fall eine schöne Alternative zum Kirstenbosch Botanical Garden in Kapstadt. Leider ist der „Disa Kloof Trail“ gesperrt. Wenn man möchte, kann man auch längere Wanderungen unternehmen.

 

 

 Ich entdecke bald einige bunte Vögelchen, auch einen Halsbandnektarvogel und einen Cape Sugarbird, und versuche sie mit der Kamera zu erwischen. Doch die kleinen Kolobris schwirren in einem wahnsinnigen Tempo hin und her, sodass ein gutes Foto mehr Zeit gebraucht hätte.   

 

 

 

Weiter fahren wir nun die wunderbare Panoramastraße, den „ Clarence Drive“ entlang bis Gordons Bay. Wir stoppen mehrfach an den zahlreichen Haltebuchten und genießen die spektakulären Ausblicke auf die weite False Bay. Wie schon beim letzten Urlaub schießen wir das ultimative Foto mit Blick auf den langen Sandstrand und die Kulisse der dahinterliegenden Bergkette mit der abschließenden prägnanten Felsennase des „Cape Hangklip“.