Tag 20:

Morgens schlendere ich noch ein wenig durch das hübsche Örtchen Florence. Da immer noch Rauch in der Luft hängt, verwerfe ich die Idee am Morgen nochmals zum Heceta Lighthouse zu fahren.

Nach einem schnellen Kaffee halten wir an einem Overlook über die endlos weite Landschaft der Oregon Dunes. Natürlich wird die anfängliche Stille bald von Quads- und Buggyfahrern gestört, die mit ihren Fahrzeugen durch die Sandhügel heizen. Das bereitet zwar bestimmt jede Menge Spaß, ist dem Naturschutz aber kaum dienlich. Auf eine ausgiebige Wanderung auf dem John Dellenbeck Dunes Trail haben wir nicht so recht Lust.

Über die architektonisch sehenswerte Mc Cullough Memorial Bridge fahren wir nach Coos Bay und halten kurz am North Bend Boardwalk.

Dann zieht es mich Richtung Sunset Bay State Park. Von einem Viewpoint aus haben wir einen schönen Ausblick auf das Cape Arago Lighthouse, welches aber mit dem Auto nicht erreichbar ist. Außerdem können wir wieder einmal mehrere Wale aus nächster Nähe beobachten. Eine Rangerin vor Ort erklärt den Reisenden vieles über das Verhalten der Wale.  

Schon geht es weiter zum Shore Acres State Park, der vor allem für die riesigen Wellen bekannt ist, die im Winter spektakulär hoch und dramatisch gegen die Felsküste krachen. Natürlich ist jetzt im Sommer die See ruhig, doch nördlich des Parkplatzes soll es spannende Felsformationen mit tollen Einschlüssen geben. Sobald ich die Klippen erreicht habe, bin ich ganz in meinem Element. Ich klettere und hüpfe zwischen den Felsen herum; immer auf der Suche nach neuen ungewöhnlichen geologischen Formen und steinigen „Kanonenkugeln“, die Natur hat hier wirklich etwas ganz Besonderes erschaffen.

Später wandern wir durch den kleinen, schön angelegten botanischen Park. Der Japanische Seerosenteich und der vielfältige Rosengarten lohnen sich wirklich. In der Weihnachtszeit wird der Park wohl ziemlich kitschig geschmückt mit tausenden von bunten Lichtern.

Ein wenig südlicher liegt das tolle Simpson Reef Wildlife Refuge. Am Viewpoint hören wir schon von weitem das Gebrüll der wirklich riesigen Seelöwen Kolonie. Auch Seeotter, Grauwale und Seeelefanten soll man beobachten können.

Dann fahren wir nochmal nördlich hoch zum einsamen Yoakum Point. Dieser Geheimtipp ist gar nicht so leicht zu finden. T. lässt mich an einem Campingplatz raus und wartet dann im Auto auf mich, da es keine Parkmöglichkeiten gibt. Ich laufe zum Strand, klettere über einige Felsen und entdecke dann den Felsvorsprung, der weit ins Meer ragt. Zum Glück ist Ebbe und ich begebe mich nochmals ausgiebig auf die Suche nach den sogenannten „Fels - Concretions“. Ich liebe es dem Meer so nahe zu sein und in die Natur einzutauchen. Einige Kormorane, die hier nisten beäugen mich kritisch. Ich vergesse die Zeit und kehre irgendwann entspannt mit tollen Eindrücken im Herzen und mit etwas schlechtem Gewissen zu dem wartenden T. zurück.