Magischer Crater Lake

Gegen 10 Uhr erreichen wir dann bei bestem Sonnenschein den ca. 600m tiefen, ruhigen Crater Lake. Auch hier hat es viel Schnee im Winter gegeben und der East Rim ist noch für letzte Schneeräumungen und Reparaturen an der Straße gesperrt. Auch gibt es kleine Einschränkungen durch Bauarbeiten am Westrim; er wird nachts zwischen 9 pm und 7 am komplett gesperrt. Der Watchman Peak ist auch noch wegen Schneefeldern gesperrt. Da wir in der historischen Crater Lake Lodge nächtigen werden, müssen wir unsere Pläne deshalb ein wenig anpassen.  

 

 

Nun aber starten wir zu einer kleinen Wanderung entlang des magischen Vulkansees. Von der Crater Lake Lodge geht es immer entlang am Rim bis zum Discovery Point. Es ist noch sehr ruhig und wir genießen immer wieder neue Ausblicke auf den unfassbar tiefblauen, schneegesäumten See und auf Wizard Island. Die knorrigen krumm gewachsenen Kiefern sind ungemein fotogen und jede auf ihre Weise einzigartig. Wir staunen über die überwältigende Natur. Auch oben hier am Rim sind es noch angenehme 25 Grad und man muss sich auf einer Höhe von über 2000m gut vor der intensiven Sonneneinstrahlung schützen und eincremen.

 

 

Gegen Mittag ist der Parkplatz am Visitorcenter überfüllt. Wir fahren nun Richtung Sun Notch Trail und stoppen noch kurz an den hübschen Vidae Falls direkt an der Straße. Ein kurzer Rundweg führt zum Ausblick auf das „ Phantom Ship“, der ungewöhnlich geformte Felsen liegt im stillen See fast surreal wie eine Fotomontage kommt es einem vor.

 

 

Nun können wir bereits in der stilvollen Crater Lake Lodge, die wir bereits ein Jahr im Voraus gebucht hatten, einchecken. Das Zimmer gefällt uns wirklich sehr gut und wir machen es uns auf der hoteleigenen Terrasse in den Schaukelstühlen gemütlich. Bei einem leckeren Kaffee genießen wir sensationelle exclusive Blicke auf den Crater Lake. Spätestens jetzt sind wir uns einig, dass die Lage und das Flair der Lodge ihren Preis absolut wert sind. Ich kann jedoch nicht lange still sitzen und ziehe nochmal alleine los.

 

 

 

Während T. entspannt, laufe ich ca. die Hälfte des Garfield  PeakTrails hinauf. Man kann die Lodge gut von oben sehen und irgendwann bin ich so hoch oben, dass sich sogar wieder das Phantom Ship auf der anderen Seite des Berges zeigt. Wirklich lohnenswert.

 

 

Gegen Abend umrunden wir den Crater Lake clockwise. Lange halten wir uns am Watchman Overlook auf. Hier gibt es sensationelle Blicke auf Wizard Island und das klare smaragdgrüne Wasser an den schmalen Felsstreifen. Vorbei am Cletwood Cove Trail, der hinunter zum Bootsanleger führt und von woaus die Bootstouren nach Wizard Island starten, bis zum Skell Head. Ab hier ist der East Rim gesperrt.

 

 

Da wir befürchten vor der Vollsperrung nach dem Sunset nicht rechtzeitig durch die Baustelle zu kommen, suchen wir uns für den Sunset jedoch eine etwas nähere Stelle zur Lodge aus. Am North Rim gibt es den stimmungsvollen Merriam Point; hier wachsen wunderschöne uralte weißstämmige Kiefern. So richtig passend ist die Location aber nicht für den Sunset und so huschen wir kurz vor der Sperrung mit der letzten Autoschlange hindurch, die knallrote Abendsonne im Rücken.

 

Tag 7: Sunrise Crater Lake

 

Heute raffen wir uns gegen 5 Uhr zum Sunrise auf. Aufgrund der Sperrung fahren wir nur zum nahe gelegenen Discovery Point. Doch auch hier erfasst uns eine besondere Stimmung, als sich die rote Sonne über den Craterrand schiebt und den See in goldenes Licht eintaucht. Man spürt einfach die Naturgewalt und die Unendlichkeit an diesem einmaligen Ort.

 

Zurück an der Lodge wärmen wir uns zufrieden am Kaminfeuer und genießen dort dann ein leckeres Frühstück. Mit einem heißen Kaffee lassen wir uns nochmal auf der Terrasse im Schaukelstuhl nieder und beobachten die umherhuschenden niedlichen Chipmunks, die kleinen „Mountain Blue Birds“, die emsig von Ast zu Ast flattern und auch blaue Diademhäher entdecken wir. Ein glücklicher Moment in purer Berg-Idylle.

 

 

Gegen 10 Uhr werfen wir einen letzten wehmütigen Blick auf den Crater Lake und fahren dann einen ca. einstündigen Umweg zu den Toketee Falls. Nach kurzer Wanderung, bei der wir uns vorher gut gegen die lästigen Mücken einsprühen, erreichen wir die sehenswerten Wasserfälle.

 

Dann geht es zügig weiter Richtung Bend. Das Newberry Crater Volcanic Monument und die Paulina Falls lassen wir links liegen, vorherige Fotos konnten mich nicht so recht beeindrucken.