Unfall in Bend

 

Hätten wir uns doch nur länger irgendwo aufgehalten, aber so ereilt uns das Schicksal. In einem Stopp and Go Stau kracht uns der Hintermann voll auf unseren Kofferraum. Einige Zeit verharre ich in Schockstarre, aber zum Glück ist niemand zu Schaden gekommen, doch das Auto ist Schrott. Als alle Beteiligten heil aus den Autos gekrabbelt waren, kommt auch schon die Polizei. Zum Glück sind wir nicht schuld, ich versuche bei Hertz vorsorglich die Notfall-Hotline zu erreichen und ein teilnahmsloser Mitarbeiter stellt mir bei ohrenbetäubendem Highway Lärm und bei 30 Grad Hitze tausend nervige Fragen. Diese Maßnahme läuft anschließend völlig ins Leere. Ein Telefonat mit dem ADAC beruhigt uns dann wieder etwas. Die Aufnahme des Unfalls durch die netten Polizisten und das Abschleppen erfolgen jedoch recht zügig, aber bei der einzigen winzigen Hertz Vermietung in Bend halten wir uns stundenlang mit lästigen unnötigen Formalitäten auf. Die unmotivierte Angestellte ist absolut unbeteiligt und hat null Verständnis für unsere missliche Lage. Wir können froh sein, dass wir überhaupt ein Ersatzfahrzeug angeboten bekommen und düsen nach 3 Stunden schließlich einigermaßen erleichtert mit einem Toyota Camry davon.   

 

Painted Hills - John Day Fossil Beds NM

Nach diesem unerfreulichen Zwischenfall bleibt noch Zeit um Richtung des absolut sehenswerten John Day Fossil Beds National Monument zu fahren. Nach 1 Stunde Anfahrt erreichen wir die farbenprächtigen „Painted Hills“.

 

Wir rollen das Feld von hinten auf und beginnen ganz hinten beim beeindruckenden "Red Hill". Am Abend präsentiert sich die durch Erosion entstandene Vulkanlandschaft in warmen rot-gelben Pastellfarben. Vor dem knallblauen Himmel erscheinen die Farben des Hügels einfach nur unwirklich.

 

Es ist wieder sehr heiß. Ängstlich schaue ich links und rechts ins vertrocknete Gebüsch; der Trampelpfad ist eng. Zusätzlich stampfe ich elefantenmäßig laut auf, habe ich doch gelesen, dass es die Klapperschlangen verjagen soll… Und von denen soll es hier reichlich geben. Gerade habe ich T. noch gewarnt, da ruft er schon laut: „ Hier ist eine….!“ Zögernd nähere ich mich und sehe noch gerade die letzten hellen Glieder der Rassel im Gras verschwinden.

Oh Mann, warum passiert mir das immer? Entsprechend vorsichtig bewege ich mich nun weiter fort.

Der nächste Stopp ist beim farbenfrohen Painted Cove Trail, der aber schon teilweise im Schatten liegt.  

 

 

Die besten Fotooptionen haben wir dann am malerischen Painted Hills Overlook Trail. Wundervoll ziehen sich rote Streifen durch gelb-braun geschwungene Hügel hindurch. Oberhalb wölben sich sanfte grünbewachsene Hügel, auf denen vereinzelte Bäumchen stehen.

 

 

Zurück in Prineville genießen wir nach all der heutigen Aufregung und einem langen heißen Tag die Dusche und den entspannenden Whirlpool auf dem Zimmer.

 

Tag 8: Smith Rock State Park

Nach einem umfangreichen Best Western Frühstück erreichen wir gegen 9.30 Uhr den Smith Rock State Park, ein Highlight auf das ich mich im Vorfeld schon richtig gefreut hatte. Bizarre steile Felsformationen umgeben das Tal des Crooked River und erinnern stark an die Red Rocks im Südwesten der USA. Es ist Wochenende und wir sind entsetzt über die Massen an Besuchern. Alle Parkplätze sind schon besetzt und wir müssen weiter weg parken. Außerdem muss man noch ein Parkticket ziehen und gut sichtbar in die Windschutzscheibe legen. Der Automat wechselt nicht und nimmt auch unsere Kreditkarte nicht an. Im kleinen Visitor Center wechselt man uns dann freundlicherweise unsere großen Scheine. Bis alles erledigt ist, zeigt die Uhr schon 10.30 Uhr.

 

 

Direkt vom Picknickplatz aus gelingen dann schon fast die besten Fotos. Es ist kräftig heiß und wir nehmen viel Wasser mit. Die Kletterer und Wanderer ziehen bereits in Scharen die Kehren an der Red Wall hinauf.

 

 

 

 

Wir entschließen uns jedoch clockwise, nachdem wir die Crooked River Footbridge überquert haben, gemütlich am Ufer entlang zu wandern. Hier sind kaum Leute unterwegs und es ist ganz friedlich. Die Lichtverhältnisse sind zum Fotografieren auch prima. Da wieder vor Klapperschlangen gewarnt wird, bin ich besonders vorsichtig. An der Morning Glory Wall können wir Kletterer beobachten, der lange Stock mit der Greifzange, den wir als Schlangenstab betitelt hatten, entpuppt sich hier als Hilfswerkzeug zum Klettern. Bald rückt der Balanced Rock ins Blickfeld.

 

Als der River Trail den großen Crooked Loop erreicht, überlegen wir ernsthaft umzukehren. Bei über 30 Grad haben wir eigentlich überhaupt keine Lust in der sengenden Mittagshitze etliche Höhenmeter zu überwinden.

 

 

 

 

Doch als dann der imposante Monkey Face Rock in Sichtweite kommt, ist es T. der mich zum Weitergehen überredet. Der schweißtreibende Aufstieg entlang des teilweise noch kühl im Schatten liegenden Misery Ridge Trails lohnt sich; je höher wir kommen, desto genialer werden die Ausblicke. Die Weitsicht auf die umliegenden schneebedeckten Berge ist enorm.

 

 

 

 

Einige Seilschaften versuchen den mächtigen Monkey Face Rock zu bezwingen und es ist spannend zu beobachten, wie die Kletterer sich Stück für Stück hochziehen. Nach dem großartigen Blick am Gipfel, geht es die Kehren mit zahlreichen Treppen und über rutschigen Geröll-Untergrund wieder hinunter.

 

Nach ca. 3 Stunden sind wir wieder am Auto.