Etosha Nationalpark - Region Okaukuejo - Halali 

Voller Vorfreude erreichen wir das Anderson Gate zum Etosha National Park. Im Okaukuejo Camp checken wir ein, zahlen die Parkgebühren bereits für 4 Tage und fahren dann zu unserem Waterhole Chalet. Es liegt in zweiter Reihe direkt am Wasserloch und vor allem gibt es endlich eine Klimaanlage. Wir richten uns erst einmal ein, genießen die Kühle und ich schlendere direkt mal vor bis zum Wasserloch. In der Mittagshitze schleicht ein kleiner Schakal herum und Zebras und Antilopen kommen zum Trinken.

 

Am Nachmittag brechen wir dann zu einem ersten Gamedrive rund um Okaukuejo auf. Auch hier ist die schlimme Dürre allgegenwärtig und Fahrzeuge ziehen eine kilometerlange Staubfahne hinter sich her. Zuerst stoppen wir direkt an der ausgetrockneten Etosha Pfanne und laufen ein Stück über den aufgesprungenen Lehmboden in die unendliche Weite hinein. Man fühlt sich wie in einer Mondlandschaft. Wir drehen eine holperige Runde durch die graue Landschaft vorbei an den Wasserlöchern Aus und Olifantsbad. 

 

Okaukuejo Camp

Nashorn am Wasserloch Gemsbokvlakte

Doch die Tiersichtungen halten sich in Grenzen. Erst bei Gemsbokvlakte erwartet uns ein mageres Spitzmaulashorn mit einem mächtigen Horn. Wir bewundern das schöne Tier bis es weiter zieht und erreichen das Gate kurz vor Toresschluss.

 

Sunset mit Nashörnern und Giraffen am Okaukuejo Wasserloch

Nachdem wir uns den Staub abgespült haben mit einer erfrischenden Dusche, nehmen wir unser leckeres Picknick auf der kleinen Terrasse unserer Hütte ein. Dann begeben wir uns mit einem Gläschen Wein zum wunderschönen Sunset ans Wasserloch, in dem sich die untergehende Sonne in allen Rot- Orangetöne spiegelt. Wir genießen die Idylle und angenehme Stille. Nur wenn einträchtig heranziehende Herden per Fernglas schon von Weitem gesichtet werden, geht ein leises Raunen durch die Besucher. Nachdem eine kleine Giraffenfamilie mit gespreizten langen Beinen ihren Durst gestillt hat, nähern sich bereits in der Dämmerung zwei Spitzmaulnashörner und sie umrunden gemütlich das Wasserloch einmal. Ein ganz besonderer Moment, doch nun sind nur noch unscharfe Fotos bei künstlicher Beleuchtung möglich. Als die Mücken uns dann auch noch überfallen, flüchten wir schnell ins Bett.

 

Tag 9:

 

Heute wollen wir früh starten und sind bereits direkt bei Öffnung des Gates auf der staubigen Piste. Leider bricht die Sonne nicht richtig durch und auch unser erstes Ziel das Okondeka Wasserloch ist nicht ergiebig. Das Okondeka-Löwenrudel lässt sich nicht blicken. Nur eine kleine Tüpfelhyäne nagt an einem ausgeblichenen Knochen und eine einsame Oryx Antilope zieht an uns vorbei.

 

Bevor es weiter geht, machen wir einen Schlenker ins Camp und reihen wir uns im Restaurant in die Schlange am Frühstücksbuffet ein. Die Qualität und Auswahl ist überschaubar, doch der Kaffee schmeckt einigermaßen und wir werden satt.

Singhabicht mit Beute bei Sueda

Anschließend brechen wir zu einer großen Runde bis zum Camp Halali auf. Wir biegen in Richtung der nahe beieinander liegenden Wasserlöcher Sueda und Salvadora ab. Auf einem knorrigen Ast vor dem Hintergrund der surrealen Etosha Pfanne sitzt ein wunderschöner Singhabicht mit Beute. Eine schillernde Eidechse windet sich zwischen den scharfen Krallen und wird schließlich vom gebogenen Schnabel in kleine Stückchen zerrissen.

 

Zebraherden am Wasserloch Salvadora 

Bei Salvadora ziehen hunderte von Zebras und Gnus in einer langen Karawane durch die Savanne und suchen unter einem einsamen Baum Schatten. An der natürlichen Quelle versammeln sich zögerlich die Zebras zum Trinken, immer wieder durchbricht eines von ihnen schreckhaft die Stille und die Hufen stampfen unruhig durcheinander. Nur schwer können wir uns von dieser idyllischen Szenerie trennen.

 

Löwenrudel bei Charitsaub

Bei Charitsaub erwartet uns dann ein Highlight. Ein faules Löwenrudel liegt im spärlichen Schatten unter dem einzigen Baum weit und breit und ruht sich offensichtlich vom Riss der letzten Nacht aus. Natürlich finden sich hier schnell weitere Autos ein. Manchmal hebt eine Löwin halbwegs interessiert den Kopf und fokussiert die in der Nähe vorbeiziehenden Antilopen. Doch die unbarmherzige Hitze schränkt jegliche Aktion ein und viel gibt es nicht zu sehen.

 

Große Elefantenherde am Wasserloch von Rietfontain

Mittags rasten wir im Halali Camp und bestellen uns einen leckeren Burger mit Pommes. Gestärkt kurven wir dann Richtung Rietfontain und gerade zieht eine große Elefantenherde gemächlich heran zum Trinken.

 

Zwischen den grauen Dickhäutern entdecken wir auch ein kleines Elefantenbaby, was noch etwas unbeholfen mit seinem langen Rüssel trinkt. Das Kleine versucht tapsig mit den riesigen Schritten seiner großen Artgenossen mitzuhalten und wackelt spaßig mit den überdimensionalen Ohren. Hach wie niedlich!

 

Doch häufig ist die Sicht auf das Elefantenbaby eingeschränkt, denn die anderen Herdenmitglieder beschützen es und nehmen es immer wieder in ihre Mitte.

 

Nach einem ausgiebigen Schlammbad zieht die eine Gruppe weiter und eine weitere Elefantenherde naht. Als sich ihre Wege kreuzen, scheint es tatsächlich unter den Giganten Diskussionen zu geben. Die einen wollen bereits weiter; die anderen wollen noch zum Wasserloch. Sehr interessant dieses Sozialverhalten beobachten zu können.

 

 

Niedliches Elefantenbaby bei Rietfontain

Begegnungen mit Nashorn, Zebras und Co bei Rietfontain

Das andere Ende des Wasserlochs wird von großen Zebraherden, Giraffen und Antilopen stark frequentiert. Es ist ein endloses Kommen und Gehen in der brennenden Mittagssonne.

Sogar ein dickes Nashorn zieht, nachdem es eine kühlende Schlammpackung genossen hat, direkt an unserem Parkplatz vorbei.

 

Schließlich trennen wir uns von dieser tollen Elefantensichtung und rollen Richtung Okaukuejo Camp zurück.

 

The ultimate African Experience - Löwen bei der Paarung am Wasserloch Nebrownii

Bei Nebrownii im spärlichen Schatten eines winzigen Bäumchens können wir Löwen bei der Paarung beobachten.

 

Das Männchen ist schwer verliebt und lässt seine Auserwählte nicht aus den Augen. Zärtlich versucht er sie mit seinen mächtigen Pranken zu animieren und auch der typische angedeutete Nackenbiss darf nicht fehlen. Ein absolutes Dreamdate! Sie scheinen beide aber schon etwas erschöpft, denn das Weibchen erhebt sich nicht einmal mehr, rollt sich auf die Seite und schläft sofort ein.

 

Das Schauspiel wiederholt sich ca. alle 15 Minuten und dauert ca. 4-5 Tage an.

 

Löwe am Wasserloch Nebrownii kurz vor Okaukuejo

Am Wasserloch von Nebrownii, bekannt für gute Löwensichtungen, stillt ein weiteres Löwenmännchen seinen Durst. Dann legt der Prachtkerl sich besitzergreifend direkt ans kühle Nass und blockiert es.  

 

Die durstig wartenden Antilopen sind in Alarmbereitschaft und haben das Nachsehen.

 

Sunset mit Elefanten am Okaukuejo Wasserloch 

Nach einer erfrischenden Dusche und einem Picknick auf unserer Terrasse, begeben wir uns mit einem Gläschen Wein zum Okaukuejo Wasserloch.

 

Pünktlich zum Sunset zieht lautlos eine große Elefantenherde heran. Gebannt beobachten wir, wie die großen Dickhäuter trinken, planschen und dann das Wasserloch umrunden. In einer langen Reihe marschieren sie dann hintereinander gen glutrotem Sonnenuntergang.

 

Was für besondere Farben und was für eine einzigartige Stimmung.

Das werden wir sicher nie mehr vergessen.

 

Auch wir verlassen das Wasserloch von Okaukuejo und freuen uns auf unseren klimatisierten Raum.