Spitzkoppe - Inselberg in der Erongo Region

 

Eindrucksvolle Spitzkoppenlodge

perfekt eingebettet ins Felsenmassiv

Schließlich brechen wir via gut zu fahrender D1918 Richtung Spitzkoppe auf.

 

Leider wird es immer diesiger und bewölkter, denn gestern noch hat es wohl kräftig an der Spitzkoppe geregnet. Ein Segen für die von Dürre geplagte Region, doch ich bin schon ziemlich enttäuscht, denn gute Fotos sind so eher nicht zu erzielen. Innerhalb von nur einer halben Stunde steigen die Temperaturen stetig an und bald erreichen wir schon, von angenehmen 18 Grad an der Küste, heiße 35 Grad Celsius. Zusätzlich weht ein heißer Wind draußen.

 

Weit im Voraus können wir schon die Berggruppe mit der eigentlichen Spitzkoppe (ca. 1.700 m) und einigen kleineren Granitfelsformationen ausmachen. Ich freue mich schon sehr lange auf diese tolle Gegend und bin schon ziemlich aufgeregt, was uns am sogenannten „Matterhorn“ Namibias erwarten wird.

 

 

 

Unser Navi schickt uns direkt Richtung Spitzkoppe und ich bin mir ziemlich sicher, dass es die falsche Anfahrt ist. Doch ein alter Mann öffnet uns das Gatter und wir erreichen bald das südliche Spitzkoppengelände. Wir fahren quer durch bis zum Bushmans Paradise und merken schließlich, dass wir hier nicht mehr weiter kommen. Also fahren wir am Gate des Campingplatzes wieder hinaus, haben schon fast das gesamte Areal der Spitzkoppe einmal umrundet, als endlich die nördliche Einfahrt zur Spitzkoppen Lodge auftaucht.

 

 

 

 

Wir fahren nochmals weitere 10 Minuten über das weitläufige Gelände und gelangen endlich zur grandiosen Main-Lodge. Das Besondere dieser Lodge ist eindeutig ihre Lage, die perfekt in dem eindrucksvollen Felsmassiv der Spitzkoppe gebettet ist, aber auch das spezielle Design gefällt mir sehr.

 

 Wir werden freundlich mit einem kühlen Tuch und einem Welcome Drink empfangen. Im offenen Check In Bereich werden wir kurz über die Abläufe und Touren informiert. Ich bitte direkt um den Gate Schlüssel, damit wir auf kurzem Weg selbst zum Rock Arch kommen können.

 

Spitzkoppenlodge - Zeltchalets mit traumhafter Aussicht

Das Auto stellen wir am Hauptgebäude im Carport ab.
Anschließend wird unser Gepäck auf ein kleines Golfcar gehievt und wir rollen bequem über wunderbar in die Felsen integrierte Holzstege auf die andere Seite. Hier liegen die luxuriösen Zeltchalets, weit entfernt vom Hauptgebäude, einsam mit einem sensationellen Blick in die unendlichen Weite der Landschaft.

 

Wir richten uns erst einmal häuslich in den großzügig und modern ausgestatteten Chalets ein und genießen den atemberaubenden Ausblick von der Terrasse.

 

Zebras an der Spitzkoppe

Später können wir sogar einige Zebras an der Futterstelle beobachten. Mittlerweile sind es über 40 Grad in der Mittagshitze und ich habe das Gefühl ich vertrockne langsam zu einer Mumie. Wir trinken permanent, doch trotzdem scheint es so, als ob meinem Körper alle Flüssigkeit entzogen wird.

 

 

Rock Arch bei Sunset

Am Nachmittag brechen wir auf und machen uns auf den heißen Weg zurück über den Boardwalk zur Lodge. Bei Bedarf wird man zwar per Golfcar vom Hauptgebäude abgeholt, aber zu Fuß ist der Gang über die Holzstege an den Felsen vorbei allein schon wegen der süßen Klippschliefer die Mühe wert.

 

Wir verbringen noch einige Zeit am herrlich gelegenen Felsenpool. Dann starten wir mit dem Auto und da wir ja den Gate Schlüssel besitzen, können wir das schwere gusseiserne Tor öffnen, beiseite schieben und auf kurzem Weg quer durch das Gelände direkt zum Rock Arch gelangen.

 

Es klart zwar auf, aber immer wieder schieben sich die Wolken vor die Sonne. Trotzdem klettern wir begeistert auf den teilweise bizarr geformten Felsen herum und meinen diese Landschaft ähnelt dem Südwesten der USA schon sehr.

 

Leider besichtigt zeitgleich eine italienische Reisegruppe den fotogenen Felsbogen und das Palaver lässt keine entspannte Stimmung aufkommen. Immer wieder werden Selfies unter dem Rock Arch gemacht und wir müssen lange warten, bis wir menschenfreie Bilder von der Szenerie fotografieren können. Auch die Lichtverhältnisse zum Sunset sind nicht optimal und wir beschließen zum Sunrise nochmals wieder zu kommen.

 

Wir begeben uns nach Sunset direkt ins schicke Restaurant zum feinen 3 Gänge Dinner. Das Menu schmeckt wirklich gut und der Service ist freundlich und aufmerksam.

Die Nacht bleibt sehr heiß und der aufkommende Wind rüttelt und zerrt laut an der Konstruktion des Zeltdaches.

 

Umgebung Spitzkoppe - Warten auf den Sunrise

Tag 4:

 

Heute klingelt der Wecker schon sehr früh um 5 Uhr. Wir machen uns schläfrig fertig und fahren Richtung Felsenbogen. In der Dunkelheit am Schiebetor stoße ich mir den Eisenholm vor die Stirn und bekomme eine Beule. Nun suchen wir eine gute Lokation, um den Sunrise zu fotografieren. Dies stellt sich als gar nicht so einfach heraus, denn es ist einerseits noch immer stark bewölkt und wir können nur erahnen, wo genau die Sonne auftauchen könnte. Wir positionieren uns an zwei dekorativen Felsen und genießen dann ganz alleine das einzigartige Farbenspiel des Sonnenaufgangs.

 

Rock Arch und Spitzkoppe bei Sunrise

Bald werde ich unruhig und möchte zügig hinüber zum nahen Felsenbogen klettern. Doch kaum sind wir dort angekommen, taucht eine Staubwolke am Horizont auf, kommt schnell näher und ein Tourbus bremst schließlich mit quietschenden Reifen ab. Sofort werden Stühle aufgereiht und Picknick Zubehör aufgebaut; natürlich mit direktem Blick auf den Rock Arch. Zum Glück kennen wir von gestern die Gegebenheiten schon und können noch ein paar gute Fotos machen, bevor der Arch wieder von den nächsten Touristen erobert wird.

 

 

 

 

Wir huschen wieder durch unser Gate, lassen die Camper hinter uns und frühstücken erst einmal gemütlich in unserer Lodge. Das Buffet ist reichhaltig und abwechslungsreich. Der Restaurant- und Aufenthaltsbereich besteht aus großen Glasfronten und öffnet den Blick auf die Felsen. Das lichtdurchflutete Ambiente und die stylvolle Dekoration machen den Aufenthalt dort wirklich sehr angenehm.

 

Dabei können wir viele Klippschliefer, rotschnabelige Monteiro-Tocos und niedliche Streifenhörnchen beobachten, die die morgendliche Sonne genießen.

Später klettere ich noch ein wenig auf den gegenüberliegenden Felsen herum.

 

 

Bushmans Paradies - steiler Aufstieg

Gegen 10 Uhr brechen wir Richtung Bushmans Paradise auf. Unten am Parkplatz findet man immer Guides, die die Touristen hoch begleiten und einem die Felszeichnungen erklären können. Die Besichtigung ist eigentlich nur noch mit einem Guide erlaubt, denn durch Vandalismus wurden schon einige Zeichnungen zerstört. Es ist schon sehr warm und die Guides meinen wir sollen alleine hochsteigen, denn oben wäre bereits ein Kollege von ihnen.

 

Kein Problem für uns. Der Aufstieg erfolgt über eine recht steile Granitformation die durch eine Kette abgesichert ist. Trittsicherheit ist zwar nötig, aber wir benötigen nur ca. 15 Minuten hoch.

 

Ich bin total fasziniert, denn die roten Granitfelsen mit der Kette hier erinnern mich so sehr an den Ayers Rock in Australien. Wirklich ein Déja-Vu !

 

Oben angekommen laufen wir erst einmal zu einigen „Boulders“ und fotografieren das unglaubliche weite Panorama.

 

Bushmans Paradies - Grandiose Felsformationen, Rockpools und Felsmalereien

In den Felsvertiefungen haben sich Wasseransammlungen bzw. Pools gebildet; ein wirkliches kleines Paradies.

 

Der versprochene Guide begleitet seine Gruppe zwar schon wieder hinunter, erlaubt uns jedoch alleine zum Felsüberhang mit den Felszeichnungen der San – Buschmänner zu gehen. Obwohl die beachtenswerten Zeichnungen schon stark verblasst sind, können wir ein Nashorn neben den üblichen Antilopen- und Menschendarstellungen gut erkennbar.

 

Schließlich verlassen wir diese Oase und klettern wieder mit Hilfe der Kette hinunter.

 

Spitzkoppenlodge Umgebung

Dann fahren wir durch das Spitzkoppen Gelände und außen herum wieder zum Haupteingang der Lodge.

 

Von dort fahren wir einige bizarre Felsinseln an, die aus der Ebene ragen und klettern dort herum. Immer neue Blickwinkel auf die vielseitige Landschaft und auf den Gipfel der Spitzkoppe ergeben sich.

 

Natürlich kriecht mir noch die obligatorische Schlange wieder über den Weg.

 

In der schlimmsten Mittagshitze ziehen wir uns  in unser Zeltchalet zurück und dösen etwas auf unserer Terrasse.

 

Sunset am Lodgegelände

Zum Sunset begeben wir uns zum hauseigenen Rock Arch. Dieser Felsbogen ist zwar deutlich kleiner als der auf der Camping Area, aber wir haben ihn ganz für uns alleine. Was für ein Previleg!

 

Wir saugen den tollen Ausblick auf und genießen die Stille. Heute gibt es einen wunderbaren Sonnenuntergang und das herrliche Licht taucht die Spitzkoppe in warme Orange- und Rottöne.

 

Ein einzigartiger Moment!